Mauritius
Chernobyl
Reisezeitraum: November 2019
Chernobyl, wird als die schlimmste Nuklearkatastrophe in der Geschichte der Menschheit bezeichnet. Diese Katastrophe zwang Hunderttausende Menschen zur Evakuierung und schuf eine „Sperrzone“, die bis heute größtenteils verlassen ist. Doch Chernobyl ist mehr als nur ein tragisches Kapitel der Geschichte, es ist zu einem wichtigen Symbol geworden, das uns an die Risiken der Atomkraft und die Bedeutung der Verantwortung gegenüber der Umwelt erinnert. Die Geisterstadt Pripyat und die umliegenden Gebiete bieten heute Forschern, Wissenschaftlern und interessierten Besuchern wertvolle Einblicke in die langfristigen Auswirkungen radioaktiver Strahlung auf Natur und Mensch.
Hier sind einige wesentliche Punkte, die man über Chernobyl wissen sollte, sowie Tipps für eine Tour:
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Möchtest du Chernobyl in aller Ruhe und ohne den Trubel typischer Touristenströme erleben?
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Ich kann dir eine ganz besondere Erfahrung ermöglichen: Eine private Tour durch die Sperrzone, begleitet von einem deutschsprachigen Guide, der die Region und ihre Geschichte bestens kennt. Dank meines persönlichen Kontakts zu einem erfahrenen Ukrainer, der sich leidenschaftlich mit Chernobyl beschäftigt, kannst du die faszinierenden Orte und die Geisterstadt Pripyat in deinem eigenen Tempo erkunden. So wird dein Besuch zu einer einzigartigen Reise, die Raum für persönliche Eindrücke und echte Momente des Staunens lässt.
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Schreib mir gerne, wenn du Interesse hast: Chrissiontheroad@web.de
Das musst über
Chernobyl / Prypjat
wissen
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Von 1981 bis 1991 gehörte Chernobyl zur Sowjetunion.
Seit 1991 gehört Chernobyl zur unabhängigen Ukraine.
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Am 26. April 1986 kam es im Kernkraftwerk Chernobyl nahe der Stadt Pripyat zu einem katastrophalen Nuklearunfall, der weite Teile der Umgebung radioaktiv verseuchte. Pripyat, einst eine Arbeiterstadt, wurde evakuiert und ist seitdem eine verlassene Geisterstadt, das Zentrum der heutigen Sperrzone.
Chernobyl selbst liegt außerhalb des engeren, zehn Kilometer großen Sperrgebiets. In den vergangenen Jahren wurden dort viele Gebäude renoviert, um Unterkünfte für die Ingenieure, Arbeiter, Soldaten und Einsatzkräfte bereitzustellen, die heute noch in der Sperrzone tätig sind. Auch ein kleines Hotel wurde eingerichtet, um die begrenzte Anzahl an Besuchern und Wissenschaftlern unterzubringen, die die Region zu Forschungszwecken oder auf Erkundungstouren besuchen.
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Obwohl die Katastrophe vor Jahrzehnten die meisten Bewohner zur Flucht zwang, leben heute wieder etwa 700 Menschen in und um die Stadt Chernobyl einige, die nie fortgingen, und andere, die nach der Evakuierung in ihre Dörfer zurückkehrten. Von den ursprünglich rund 14.000 Einwohnern der Region ist also nur ein kleiner Teil geblieben und pflegt heute das Andenken an das frühere Leben in dieser außergewöhnlichen Landschaft.
In Chernobyl ist das Leben auf leisen Sohlen zurückgekehrt. Einige Menschen, vor allem aus älteren Generationen, sind in die Stadt und die umliegenden Dörfer zurückgekehrt, weil sie sich nach ihrer vertrauten Heimat sehnten und das Leben in fremden Städten als zu schwierig empfanden. Hier, in der Stille der Sperrzone, führen sie ein ruhiges, bescheidenes Leben, umgeben von der Natur, die sich das Gebiet auf ihre eigene Weise zurückerobert hat.
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Neben diesen Rückkehrern arbeiten auch Ingenieure, Techniker und Feuerwehrleute in und um das Kernkraftwerk, die sich um die Sicherheit und die Aufsicht der Anlage kümmern. Sie sorgen dafür, dass die Überreste des Kraftwerks überwacht und geschützt bleiben und dass das Gebiet regelmäßig überprüft wird. Aufgrund der noch immer erhöhten Strahlung halten sich die Arbeiter jedoch nur in Schichten auf und verlassen die 10-Kilometer-Zone nach einigen Tagen wieder, um sich zu erholen und die Belastung zu minimieren. So bleibt Chernobyl eine Region zwischen Vergessen und Bewahren, zwischen Verlassenheit und einer leisen, aber unerschütterlichen Rückkehr des Lebens.
Ein ergreifendes Denkmal steht heute in Chernobyl und erinnert an die "Helden von Chernobyl" die Ersthelfer, die am 26. April 1986 ohne Zögern und oft ohne ausreichenden Schutz versuchten, das Feuer im havarierten Kernkraftwerk zu löschen. Ohne Rücksicht auf die eigene Sicherheit riskierten Feuerwehrleute, Arbeiter und Soldaten ihr Leben, um die drohende Katastrophe einzudämmen und andere zu schützen.
Dieses Denkmal, das 2009 durch Spenden errichtet wurde, ist den Mutigen gewidmet, die in jenen Stunden an vorderster Front standen und die ersten Opfer der radioaktiven Strahlung wurden. Es erinnert daran, dass ihr Opfer nicht vergessen ist, und mahnt zugleich zur Verantwortung und zum Respekt gegenüber jenen, die sich für das Wohl anderer einsetzen.
Der Kindergarten von Kopachi ist wohl einer der bekanntesten und bedrückendsten Orte in der Sperrzone von Chernobyl. Er liegt auf dem Weg zwischen Chernobyl und Pripyat, nahe dem alten Kernkraftwerk, und steht heute verlassen und still – ein trauriges Mahnmal einer vergangenen Zeit.
Einst erfüllt von Kinderlachen, das durch die Räume hallte, liegen heute die leeren, rostigen Kinderbetten und verstaubtes Spielzeug wie stumme Zeugen herum. Puppen, Bauklötze und kleine Autos sind verstreut, als hätten die Kinder sie nur kurz beiseitegelegt. Doch die Stille erzählt eine andere Geschichte: Der letzte Tag voller Leben in diesem Kindergarten war im April 1986.
Heute steht dieser Ort für die Unschuld, die hier abrupt endete, und erinnert uns daran, wie tief die Katastrophe von Chernobyl die Welt vieler kleiner Menschen unwiederbringlich veränderte.
Hier, unweit des zerstörten vierten Reaktors, sollten einst der fünfte und sechste Reaktor des Kernkraftwerks Chernobyl entstehen. Die Bauarbeiten waren bereits weit fortgeschritten, als die Katastrophe im April 1986 das Projekt abrupt beendete. Seitdem ruht die Baustelle, und die mächtigen Kräne, die damals tonnenschwere Lasten hoben, stehen verlassen und stumm in der Landschaft.
Diese stillengelegten, verstrahlten Stahlriesen sind geblieben, Zeugen eines nie vollendeten Projekts und stumme Mahnmale der Katastrophe.
Auch das Mittagessen gehörte zu unserer Tour und es war eine besondere Erfahrung, die uns noch näher an den Alltag hier heranführte. Zusammen mit den Arbeitern von Chernobyl aßen wir in einer einfachen Kantine, die seit Jahren für die Versorgung der Beschäftigten in der Sperrzone sorgt.
Bevor wir das Gebäude betraten, mussten wir, wie alle hier, eine Strahlenprüfung passieren, eine Sicherheitsmaßnahme, die damals wie heute fester Bestandteil des Lebens in Chernobyl ist. Das gemeinsame Essen mit den Arbeitern ließ uns für einen Moment die Normalität spüren, die trotz allem hier herrscht. Einfache Gerichte und Gespräche über den Alltag in Chernobyl gaben uns Einblicke, die man nur an einem Ort wie diesem erfahren kann.
Wer glaubt, die Strahlenbelastung in Chernobyl wäre extrem hoch, wird überrascht sein:
Tatsächlich ist die Strahlung für Besucher in den zugänglichen Bereichen vergleichsweise gering.
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Zum Vergleich: Wer von Frankfurt nach New York fliegt, setzt sich während des Flugs einer bis zu 100-fach höheren Strahlung aus. Selbst eine einfache Röntgenaufnahme im Krankenhaus belastet den Körper etwa 6–8 Mal stärker, und auch der Ultraschall bei Schwangeren bringt eine ähnliche Strahlenbelastung mit sich.
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Die Sicherheitsvorkehrungen vor Ort sind strikt, und die zugänglichen Wege werden regelmäßig überwacht, sodass der Aufenthalt in Chernobyl für Touristen heute als sicher gilt.
Sarkophag
Im August 2007 wurde über den alten Sarkophag eine neue Schutzhülle errichtet.
Willkommen in Pripyat, einer Stadt, die einst das Herz der sowjetischen Atomkraftpläne war.
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Pripyat wurde am 4. Februar 1970 gegründet und diente als Wohnort für die Arbeiter des nahe gelegenen Atomkraftwerks Chernobyl, das nach der kleinen Stadt Chernobyl in der Nähe benannt wurde. Die Stadt war sorgfältig geplant und sollte den Menschen, die am Kraftwerk arbeiteten, und ihren Familien eine moderne Heimat bieten. Bis zur Katastrophe am 26. April 1986 lebten hier etwa 49.360 Menschen, darunter rund 15.000 Kinder.
Das Atomkraftwerk war mit Abstand der größte Arbeitgeber der Stadt, und das Leben der meisten Familien drehte sich um den Betrieb des Kraftwerks und seine Zukunft. Heute zeugen die verlassenen Wohnblocks, Schulen und Freizeitstätten von einer Stadt, die innerhalb weniger Stunden ihr Leben verlor.
Hafen von Prypjat
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Heute ist der Hafen, wie die gesamte Stadt, verlassen und ruhig. Wo früher Boote anlegten und Menschen entlang der Uferpromenade flanierten, herrscht heute eine gespenstische Stille, die an die nahegelegene Katastrophe erinnert und den Fluss Pripyat still durch eine unbewohnte Landschaft fließen lässt.
Am Mittag des 27. April 1986, einen Tag nach der Reaktorkatastrophe, ertönte eine kurze Radiodurchsage, die das Leben der Bewohner von Pripyat für immer verändern sollte. In der Nachricht wurde die Bevölkerung aufgefordert, sich auf eine dreitägige Abwesenheit vorzubereiten. Die Menschen sollten nur das Nötigste mitnehmen: Kleidung, Ausweisdokumente und ein paar persönliche Gegenstände. Niemand ahnte zu diesem Zeitpunkt, dass sie nie wieder in ihre Heimat zurückkehren würden.
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Gegen 14 Uhr begann die großangelegte Evakuierung. Rund 1.200 Busse rollten in die Stadt, um die knapp 50.000 Einwohner innerhalb von zweieinhalb Stunden in Sicherheit zu bringen. Die Straßen von Pripyat, die eben noch von den Stimmen und dem Alltag der Bewohner erfüllt waren, wurden schlagartig leer. Zurück blieben verlassene Häuser, Spielplätze und zurückgelassene Gegenstände, stumme Zeugen eines plötzlichen, unfreiwilligen Abschieds.
Am 1. Mai 1986 sollte in Pripyat ein Vergnügungspark seine Pforten öffnen.
Doch das strahlend gelbe Riesenrad, das Freude und Lachen bringen sollte, drehte sich nie für die Kinder der Stadt.
Eine Reise nach Chernobyl ist weit mehr als ein Abenteuer. Es ist eine bewegende Auseinandersetzung mit den Grenzerfahrungen von Mensch und Technik. Hier, im Schatten des verlassenen Reaktors und der stillen Geisterstadt Pripyat, spürt man die Kraft und Tragik menschlicher Fehler und die unerbittlichen Risiken technologischer Macht. Die verlassene Landschaft, einst durch Strahlung verseucht, zeigt zugleich die eindrucksvolle Widerstandskraft der Natur, die sich langsam und doch unaufhaltsam ihren Raum zurückerobert.
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Ein Besuch in Chernobyl ist eine Reise in die Vergangenheit, die zugleich Fragen an die Zukunft stellt: Wie verantworten wir die Technologien, die uns so viel Macht verleihen? Und wie gehen wir mit den Spuren um, die sie hinterlassen? Chernobyl lässt keinen Besucher unverändert.